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Dr. Gregor Dietze - Überlingen am Bodensee
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Über das Burnoutsyndrom wird viel geredet und viel geschrieben im Prinzip kann man 3 grosse Phasen der Entwicklung unterscheiden:

  1. Enthusiasmus
  2. Stagnation
  3. Frustration
  4. Resignation

  


1. Phase Burnoutsyndrom - Enthusiasmus

"Nur jemand der einmal entflammt war kann ausbrennen"
In der ersten Phase des Burnoutsyndroms ist der Betroffene begeistert und entflammt für eine Idee oder Aufgabe. Symptome dieser Phase sind ein überdurchschnittlicher Einsatz für eine berufliche oder private Herrausforderung und eine Vernachlässigung anderer Lebensthemen. Die Hoffnung auf Lob und Anerkennung in die eigene Leistung sind sehr ausgeprägt und die eigenen Verhaltensweisen stark rationalisiert. Bei Problemen wird das eigene Engagaement noch weiter gesteigert um das Ziel zu erreichen. z.B. nehmen Überstunden zu. Im Schatten der Begeisterung werden aber körperliche und energetische Reserven angegriffen und auch die messbare wertschöpfung der Aktivität geringer. Diese Diskrepanz von Aufwand und Erfolg wird anfangs selber sehr selten wahrgenommen und als Kritik von aussen herangetragen. Andere regenerative Lebensbereiche werden zunehmend eingeschränkt und das Denken und die Wahrnehmung auf das "Projekt" konzentriert.
Die eigenen Bedürfnisse werden zurückgestellt und ein Gefühl von Müdigkeit und Erschöpfung stellt sich zunehmend ein. Vorherrschend sind Stresssymptome wie überschiessende vegetative Reaktionen welche sich anfangs noch schnell zurückbilden.


2. Phase Burnoutsyndrom - Stagnation

Der persönliche Einsatz bzw. Engagement wird durch die ersten Enttäusschungen zunehmend reduziert aber bleibt in der Hoffnung auf die ausbleibende Anerkennung auf hohen Drehzahlen weiter bestehen. Inhaltliche und sinngebende Gedanken werden erstmal nicht verändert aber der Einsatz wird reduziert und "optimiert". Dafür stellen sich aber auch Rückschläge und Probleme ein und Differenzen mit Kollegen oder Lebenspartnern treten wiederholt auf. Dabei tritt jetzt eine Abnahme sozialer Interaktion mit Konzentration auf den eigenen Nutzen in den Vordergrund und betreffen "prinzipielle Dinge". Gereizheit, Schuldzuweisungen und innerer Rückzug treten mit den ersten körperlichen Symptomen auf. Die weiterhin bestehende "Hyperaktivität" wird aber nichtmehr in einem "Projekt" investiert sondern verbraucht sich zunehmend in den aufretenden sozialen und inhaltlichen Kollateralschäden. Die energetischen Reserven werden in den ständig auftretenden sozialen Nebenschauplätzen investiert und die Konzentration auf die "eigentliche Idee" verliert sich am Ende zunehmend.


 

3. Phase Burnoutsyndrom - Frustration

Die "innere Flamme" wird kleiner und der Betroffene muss feststellen das sich seine Erwartungen nicht erfüllen und sich mehr und mehr Dauerprobleme einstellen. Obwohl die eigenen Handlungen anfangs immer im besten Wissen und Gewissen gemeint waren stellen sich ständig neue Differenzen in der Umgebung ein. Anerkennung, Lob und Glückszustand verlieren sich hoffungslos in den ständigen Problemen und emotionale Reaktionen bestimmen die Problembehandlung. Der innere Rückzug wird einerseits weiter fortgesetzt und aber eine aktive und kreative Selbstdefinition wird zunehmend schwerer. Gefühle der Hilflosigkeit, Leere und Energiemangel prägen den das Lebensbild. Hoffnungslosigkeit, Pessimismus und Insuffizienzgefühle sind Persönlichkeitseigenschaften welche sich auch jetzt bereits entwickeln können.  Körperliche Symptome ohne feststellbare medizinische Ursachen und Rückzugsgedanken werden mit spontanen Krankschreibungen präsent. Soziale Kontakte wurden ja bereits in den ersten Phasen beschnitten aber jetzt ist kaum noch jemand da um sich über die Probleme zu unterhalten und sie zu "teilen". Ein Abflachen des emotionalen und sozialen lebens und kognitiver Interessen stellt sich zunehmend ein. Ein "innerer Ausgleich" ist nicht mehr zu sehen und durch die bereits eingeschliffene und gewohnte Fokussierung auf ein "Projekt" fehlt zunehmend die Selbstwahrnehmung auf eigene Bedürfnisse. Die Betroffenen können meist nicht sagen was Ihnen gut tun könnte und die Anfälligkeit für Alkohol, Rauchen, Medikamente und Drogen ist in diesem Stadium sehr hoch. Psychosomatische Reaktionen mit Anspannungsanteilen wie mit Schlafstörungen, Angstattacken, Schmerzen treten auf.


4. Phase Burnoutsyndrom - Resignation

Falls noch eine "Arbeitsfähigkeit" besteht, ist jetzt "Dienst nach Vorschrift" oder "Untergehen mit wehenden Fahnen" das beherrschende Thema. Gefühle der Sinnlosigkeit bis zur Apathie mit einem persönlichem Mininmumengagement stehen im Vordergrund. Gefühle der Einsamkeit und absoluten Hilflosigkeit /Ohnmacht sind ständig präsent. Selbstzweifel bis Verzweiflung, Selbstvorwürfe und negative Lebenseinstellung erhöhen die relevante Suizidgefahr und sind für die letzte Phase eines Burnoutsyndrom prägend. Depression, Angststörungen und Persönlichkeitsstörungen prägen das Bild eines zunehmenden strukturellen Persönlichkeitsverlustes.







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